Ablauf und Ursachen

Der Ablauf

Erstgespräch

(ca. 3 Stunden)

Der erste Schritt besteht in einem ausführlichen Beratungsgespräch. Darin werden die Hintergründe der Probleme eingehend beleuchtet. Außerdem wird die Häufung der in der Risikoliste angeführten Faktoren festgestellt. Dadurch wird die Sinnhaftigkeit einer neuromotorischen Entwicklungsförderung geklärt. Dieses Gespräch ist für die Betroffenen, häufig Eltern mit einem Kind, von großer Wichtigkeit und gibt Klarheit, Sicherheit und Hoffnung.

Testung

(ca. 2 Stunden)

Es folgt eine mehrstündige diagnostische Untersuchung. Sie gibt Aufschluss über das Reflexprofil, das Gleichgewicht, die Fein- und Grobmotorik, die sensorische Wahrnehmungsfähigkeit, Augenmotorik und Lateralität. Auf Grund der Untersuchungsergebnisse wird ein Übungsprogramm vergeben, welches täglich zuhause durchgeführt wird.

Ergebnisbericht

Die Ergebnisse der Testung werden ausgewertet und in einem ausführlichen Gespräch erklärt. Hier werden oft viele Zusammenhänge und schwierige Erfahrungen verständlich. Damit eröffnen sich Möglichkeiten der Veränderung.

Wiedervorstellungen

Die Wirkung des Programms werden alle 8 Wochen in einem Gespräch mit anschließender Testung überprüft. Dabei werden die Übungen dem jeweils erreichten Stadium angepasst. Zudem ist dieser regelmäßige Kontakt wichtig, um die Motivation der Beteiligten zu fördern. Auch Fortschritte werden dadurch registriert und bewusst wahrgenommen. Diese Termine dauern durchschnittlich ein und eine viertel Stunde.

Aufwand

Die Übungen benötigen zwischen 3 und 15 Minuten pro Tag. Die durchschnittliche Programmdauer beträgt 12-18 Monate. Die Kosten hängen von der Behandlungsdauer ab, betragen aber im Durchschnitt zwischen €1600 und €2000. Sie werden von der Krankenkasse nicht erstattet. Jedoch werden sie von der Steuerbehörde in der Regel als außergewöhnliche Ausgabe anerkannt. Diese sind nach den geltenden Bestimmungen einkommensabhängig absetzbar.

Die Ursachen

Neben einer schwierigen Geburt gibt es viele weitere Störfaktoren, die in der Schwangerschaft und in den ersten Lebensmonaten auftreten können. Es ist aus Studien bekannt, dass sie Verzögerungen und Störungen der Entwicklung verursachen können. Die Störfaktoren werden im Erstgespräch zusammen mit den häufigen Anzeichen an Hand eines Fragebogens erhoben. Einige der Fragen sind hier aufgelistet. Falls Sie mehrere der Fragen mit ja beantworten, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass den Problemen der betreffenden Person eine Entwicklungsverzögerung zugrunde liegt. (Die folgende Liste ist nur ein Teil aller relevanten Fragen).

Risikofaktoren

  • Gab es während der Schwangerschaft irgendwelche medizinische Probleme (z. B. Bluthochdruck, übermäßiges Erbrechen, eine Virusinfektion usw.)?

  • Gab es während der Schwangerschaft erhöhten Stress?

  • War die Geburt mehr als 2 Wochen verfrüht oder verspätet?

  • War der Geburtsprozess ungewöhnlich oder besonders schwierig (Eingeleitet, Einsatz von Wehenhemmer, Steißlage, Einsatz von Zange oder Saugglocke, Sturzgeburt, Kaiserschnitt usw.)?

  • War Ihr Kind klein (unter 2,5 kg)?

  • Hatte Ihr Kind einen verformten Schädel, deutlich blaue Farbe, Gelbsucht, blaue Flecken, Atmungsprobleme?

  • Sind in der Familie schon Lernstörungen aufgetreten?

Häufige Anzeichen

  • Hat die betroffene Person
  • …das Kriechen und Krabbeln ausgelassen?

  • …auffallend früh oder spät laufen gelernt?

  • …spät sprechen gelernt?

  • …das Schuhbänder Knüpfen oder Knöpfe Zumachen schwer gelernt?

  • Hat/Hatte die betroffene Person
  • …Schwierigkeiten, lesen zu lernen?

  • …Schwierigkeiten, schreiben zu lernen / beim Wechsel von Block- zu Schreibschrift?

  • …Schwierigkeiten beim Uhren (analog, nicht digital) lesen lernen?

  • Leidet oder leidete die betroffene Person
  • unter Reiseübelkeit?

  • unter Allergien

  • unter häufigen Hals-Nasen-Ohren Erkrankungen?